Gelegenheiten nutzen
Da wir in den letzten Monaten sehr vorsichtig und selektiv vorgegangen sind, konnten wir uns dem allgemeinen Abwärtstrend an den Kapitalmärkten teilweise entziehen.
Unsere defensiv orientierten Depots stehen angesichts der Tatsache, dass in den letzten Monaten vor allem der Anleihemarkt außergewöhnlich hohe Kursverluste zu verzeichnen hatte, gut da.
Viele sicherheitsorientierte Anleger treffen ihre Anlageentscheidungen auf Grund vergangenheitsbezogener Renditeaussagen und – versprechen. Sie erleben aktuell ein Debakel, da sie mit vermeintlich defensiven Anlagen wie Rentenfonds, festverzinsten Wertpapieren oder ausgewogenen Mischfonds größtenteils 5-20 % im Minus liegen.
Gut, dass Sie sich für eine professionelle Betreuung Ihrer Geldanlagen entschieden haben.
Die aktuellen Krisenherde wie Ukrainekrieg, explodierende Energiekosten, Inflation oder Zinsanstieg, um nur einige zu nennen, haben auch in von uns verwalteten Depots zu Kurs-Rückgängen geführt, jedoch mit dem Unterschied, dass wir bereits Ende 2021 begonnen haben, Gewinne aus den Jahren 2020 und 2021 zu realisieren und Cash-Reserven aufzubauen.
Angesichts hartnäckiger Preissteigerungen und einem Anstieg der Inflation in den USA auf über 8% hat die FED (amerikanische Notenbank) bereits weitere Zinserhöhungen für dieses Jahr angekündigt. Die langfristigen Hypothekenzinsen sind bereits auf ein 20 Jahreshoch gestiegen, was zu einem massiven Einbruch des Kreditgeschäfts geführt hat, verbunden mit einem starken Einbruch des Immobiliensektors.
Das gleiche Szenario deutet sich bereits in Deutschland an, wobei die Europäische Zentralbank gerade erst begonnen hat, die Zinsen zu erhöhen. Die Immobilienwirtschaft ist auch hierzulande bereits massiv betroffen, rien ne va plus, nichts geht mehr. Wir haben es bereits mit einem Käuferstreik zu tun, bedingt durch eine zunehmende Unsicherheit ausgelöst durch die nicht enden wollende Berichterstattung über Negativthemen wie Rezession, Krieg, Pandemie, Energiekrise oder Inflation.
In der Vergangenheit wünschten sich viele Sparer hohe Zinsen. Jetzt sind wir auf dem Weg dorthin, müssen aber gleichzeitig die negativen Begleiterscheinungen wie die abnehmende Investitionsfähigkeit der Unternehmen sowie die zunehmende Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe in Kauf nehmen, infolgedessen die ersten Firmen in die Insolvenz gehen.
Man braucht jedoch keine hohen Zinsen, um Gelder mittel- bis langfristig sicher und ertragreich anzulegen.
In den kommenden Wochen und Monaten werden wir noch gute Gelegenheiten sehen, günstig Wertpapiere zu kaufen. Nachdem wir bereits vor Wochen im Medizinbereich stark verbilligt Käufe tätigen konnten, richtet sich unser Augenmerk aktuell auf den Wind-, Solar- und Wasserstoffmarkt, in dem viele renommierte Firmen nach den Höchstständen im letzten Jahr Kursverluste von 50 – 80% zu verzeichnen haben.
Auch im weltweiten Markt der festverzinsten Wertpapiere sehen wir erste Kaufgelegenheiten (10 Jahres Zins in den USA bei 4%, in Schwellenländern bei 6 bis 10%).
Mit den ersten Umschichtungen von kurzlaufenden Staatsanleihen in länger laufende Staats- und Unternehmensanleihen mit höherem Zins haben wir begonnen.
Die Sparplan-Depots profitieren weiterhin überdurchschnittlich von den aktuell hohen Schwankungen und damit günstigen Einstiegsmöglichkeiten an den Kapitalmärkten (Cost-Average-Effekt), was bereits mittelfristig zu guten Erträgen führen sollte.
Wir sind für die kommenden Monate weiterhin vorsichtig, aber auch sehr zuversichtlich, dass sich unser großer Arbeitseinsatz beim weltweiten Suchen von Kaufgelegenheiten positiv in den Depots bemerkbar macht. Die ständigen Beobachtungen der Märkte sowie Gespräche mit Anlageexperten weltweit und das Durchspielen von Szenarien bezüglich Ukrainekrieg, Zinsanstieg oder Inflation geben uns die Sicherheit, Entscheidungen zu treffen, die uns und unsere Anleger auch weiterhin ruhig schlafen lassen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen zusammen mit meinem Team schöne, ruhige Herbsttage.
Ihr
Ernst Rudolf