Das Land, das wir gern das Land der aufgehenden Sonne nennen, kommt in Europa in der wirtschaftlichen Berichterstattung zu kurz. Das mag an der großen Entfernung zu den japanischen Inseln liegen oder an den kulturellen Unterschieden oder an beidem. Der wirtschaftlichen Bedeutung Japans als drittgrößter globaler Wirtschaftsmacht wird diese Art der Vernachlässigung auf alle Fälle nicht gerecht.
Japan erlebt seit geraumer Zeit eine anhaltend stabile Phase; Premierminister Abe ist mit seiner liberaldemokratischen Partei seit Dezember 2012 in der Regierungsverantwortung. Zwar ist es jüngst um das als „Abenomics“ bekannt gewordene Wirtschaftsreformprogramm ruhiger geworden ist, aber die ökonomischen Erfolge sind unbestritten. Japans Wirtschaft ist anhaltend im Aufschwung. Seine Kraft reicht aus, um die drohende Deflation abzuwenden. Ihr Inflationsziel von zwei Prozent verfehlt die japanische Notenbank allerdings immer noch. Ein Grund dafür: die nach wie vor nur moderaten Lohnsteigerungen für japanische Arbeitnehmer. Leider machen auch aktuelle Verhandlungsrunden und erste Abschlüsse zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern keine Hoffnungen auf echte Veränderung.
Die Bank of Japan wird ihre lockere Geldpolitik beibehalten (müssen)
Der japanische Notenbankchef Kuroda erregte vor etwa zwei Wochen Aufmerksamkeit, als er in einer Parlamentsanhörung ein Ende der ultralockeren Geldpolitik für möglicherweise 2019 andeutete. Allerdings koppelte er es an das Erreichen des Inflationsziels von zwei Prozent. Und das halten wir für im Grunde unerreichbar, auch wegen der oben genannten Lohnkostenentwicklung.
Index | Wochentief | Wochenhoch | Kurs aktuell (17:34 Uhr) |
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DAX | 12.167 | 12.451 | 12.425 |
Euro Stoxx 50 | 3.387 | 3.448 | 3.442 |
S&P 500 | 2.742 | 2.800 | 2.760 |
Nikkei 225 | 21.560 | 21.960 | 21.676 |