Donald Trump hat mit den von ihm gegen China angekündigten Strafzöllen, deren Umfang etwa 50 bis 60 Milliarden Dollar beträgt, die nächste Runde protektionistischer Maßnahmen eingeleitet. Doch selbst wenn die jetzt avisierten Maßnahmen vollumfänglich umgesetzt würden (was nicht zu erwarten ist), wäre die gesamtwirtschaftliche Bedeutung relativ gering. Schließlich ginge es um nur 3 Prozent aller von den USA importierten Güter. Auch für China hielte sich der Schaden in Grenzen, da die Strafzölle nur rund 10 Prozent der chinesischen Exporte in die USA und damit vergleichsweise geringe 0,25 % des chinesischen Bruttoinlandprodukts beträfen.
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Die Verunsicherung wiegt schwerer als der wirtschaftliche Schaden
Kapitalmärkte scheuen Unsicherheit wie der Teufel das Weihwasser. Die Ankündigung der Strafzölle hat die Angst vor Gegenmaßnahmen Chinas und den zu erwartenden Antworten der Trump-Regierung geschürt. So könnte sich eine unheilvolle Spirale in Gang setzen. Die Börsen preisten dies gestern und heute sehr schnell in der in „Handelskonfliktthemen“ üblichen Dimension ein.
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[gdlr_frame type=”normal” align=”left” caption=” Die Grafik zeigt die Wirkungen tatsächlicher oder drohender Handelskriege auf das Anlegerverhalten zwischen 2002 und 2018: Sie entsagen dem Risiko (Risk-off) und suchen Sicherheit.”] [gdlr_image_link type=”image” image_url=”https://www.catus.ag/wp-content/uploads/2018/03/18_03_23_Grafik_01_500.jpg” link_url=”https://www.catus.ag/wp-content/uploads/2018/03/18_03_23_Grafik_01_500.jpg” alt=”Die Grafik zeigt die Wirkungen tatsächlicher oder drohender Handelskriege auf das Anlegerverhalten zwischen 2002 und 2018: Sie entsagen dem Risiko (Risk-off) und suchen Sicherheit.”]
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In den kommenden Tagen und Wochen wird es zu Verhandlungen kommen. China wird Kompromisse anbieten und Trump dies als Beleg für den Erfolg seiner harten Haltung ins Feld führen (in sieben Monaten finden in den USA die sogenannten Midterm-Wahlen statt). So oder so hat sich nach den Rücktritten von Gary Cohn und der Entlassung von Rex Tillerson die Interessenslage im Weißen Haus in Richtung mehr Protektionismus verschoben.
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Die US-Notenbank erhöht die Zinsen
Am vergangenen Mittwoch erhöhte die US-Notenbank das Leitzinsband auf 1,50 bis 1,75 %. Fed-Chef Jerome Powell, der einen souveränen Eindruck vermittelt, stellte für dieses Jahr in Abhängigkeit vom weiteren Konjunkturverlauf zwei weitere Zinserhöhungen in Aussicht. In ihrem neuen makroökonomischen Ausblick berücksichtigten die FOMC-Mitglieder auch die Steuerreform und den expansiveren Haushaltsansatz. Dies ergab jedoch nur eine leichte Anhebung der Prognose für das BIP-Wachstum (2018 = 2,7 %, 2019 = 2,4 % und 2020 = 2,0 %). Für das Jahr 2018 bleibt die Erwartung für die Kern-Inflationsrate unverändert bei 1,9 %.
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Index | Wochentief | Wochenhoch | Kurs aktuell (18:00 Uhr) |
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DAX | 11.818 | 12.370 | 11.872 |
Euro Stoxx 50 | 3.283 | 3.420 | 3.290 |
S&P 500 | 2.626 | 2.756 | 2.632 |
Nikkei 225 | 20.370 | 21.530 | 20.560 |