Wird sie oder wird sie nicht? Die größten Spekulationen an den Finanzmärkten und damit in den Gehirnen der Finanzakteure dieser Welt drehen sich aktuell um die Frage, ob die US-Notenbank während ihrer nächsten Sitzung Mitte Dezember das Erhöhen der Leitzinsen beschließen wird. Nachdem das Thema im Spätsommer bereits erledigt schien, sorgten anhaltend gute Oktoberzahlen des US-Arbeitsmarkts für eine Trendwende am Erwartungshorizont. Darüber hinaus nahm im November sogar in der Eurozone die Konjunktur wieder Fahrt auf. Die CATUS-Depots ViaCalma und ViaVerde entwickeln sich in diesem Umfeld mit erfreulichen Kursgewinnen sehr gut.
Mittlerweile rechnen 77 % der Marktakteure mit einer Zinserhöhung in den USA noch im Jahr 2015. Damit würde dort die lange Phase des „money for nothing“ zu Ende gehen – mit erheblichen Auswirkungen auf die weltweiten Kapitalströme. Denn wenn es in den USA wieder Zinsen gibt, wandert Geld beispielsweise aus den Schwellenländern Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) ab, um sich im Dollarraum niederzulassen. Europa dagegen entwickelt sich im Vergleich zu den USA in die entgegengesetzte Richtung. Die Europäische Zentralbank (EZB) kauft munter Staatsanleihen für zurzeit 60 Milliarden Euro pro Monat und hat zunächst durchsickern lassen und zur nächsten Sitzung Anfang Dezember bestätigt, dass das Programm sogar ausgeweitet wird.
Kein Wunder also, dass diese gegenläufige Entwicklung die Kurse der Aktien im Euroraum antreibt. Hier gibt es billiges Geld im Überfluss, und das wird wohl auch so bleiben. Die Zeichen stehen auf Euro-Aktien kaufen. Die Börsen befinden sich mitten in der Jahresendrallye, besonders deutsche Aktien machen erhebliche Kursgewinne. Niemand hält mehr sein Pulver trocken – höchstens noch ein Pülverchen, man weiß ja nie –, und mittlerweile sind selbst die zögerlichsten Fondsmanager damit beschäftigt Cash-Positionen ab und Aktienpositionen aufzubauen. Das trifft natürlich auch für die in den CATUS-Depots ViaCalma und ViaVerde aktiven Fondsmanager zu, deren Aktienquoten sich nach und nach wieder dem strategischen Maximum nähern.
Geduld wird sich auszahlen
Während mit Aktien alles rund läuft und sich unsere Depots insgesamt klar im Plus befinden, irritiert die Entwicklung in den Bereichen Rohstoffe und Edelmetalle. Immer mehr Marktteilnehmer warten dort auf die Wende – seit Monaten. Stattdessen geht es langsam, aber kontinuierlich abwärts. Wenn wir mit Managern von Rohstofffonds sprechen, wird deutlich, dass die aktuelle Situation selbst auf der Grundlage der großen Erfahrung, die in den Teams steckt, nicht mehr plausibel zu erklären ist. Die Experten sind ratlos, haben keine Erklärung für das tiefe Niveau und warten selbst ab, was passieren wird.
In unseren Depots haben sich die Positionen in den Bereichen Rohstoffe und Edelmetalle in den vergangenen Monaten dämpfend ausgewirkt. Sie sind und bleiben aber nach unserer Auffassung ein Sicherheitsfaktor. Am Markt gibt es offenbar eine Übertreibung nach unten, die mit den wirtschaftlichen Daten nicht übereinstimmt. Börse hat nicht immer etwas mit fairer und marktgerechter Bewertung zu tun – was der Rohstoffbereich seit vielen Monaten belegt. Selbst die Preise von Edelmetallen sind schon so tief gefallen, dass es sich für viele Firmen eigentlich nicht mehr lohnt, die Produktion aufrechtzuerhalten. Und diese Situation kann durchaus noch ein paar Monate anhalten. Wir gehen aber Stand heute weiter vom Eintreten der Trendwende aus und setzen darauf, dass sich Geduld auszahlen wird.
Mit der Zusammensetzung der Depots von ViaCalma und ViaVerde sind wir nach unserem Dafürhalten auf dem richtigen Weg; die darin agierenden Fondsmanager leisten erstklassige Arbeit, sodass es aus unserer Sicht keine Notwendigkeit zum Eingreifen gab. Nach der Schwächephase im Sommer sind die Depots seit Oktober wieder und auf das ganze Jahr bezogen ohnehin deutlich im Plus.
Ernst Rudolf
Vorstand CATUS AG