Irren ist menschlich. Das lernt man schon als Kind. Worin der Mensch unter Anderem irrt, ist in seinen Annahmen die Geschehnisse an den Finanzmärkten betreffend. Viele glauben, an der Börse könne man nur verlieren. Manche sind sich sicher, dass Gold ein sicherer Hafen sei, derweil andere glauben, Immobilien rentierten sich immer – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Interessant wird es, wenn sich Wissenschaftler daran machen, nachzuschauen, was es mit den tatsächlichen Erträgen unterschiedlicher Anlageklassen über die Jahre auf sich hat. Das Interessante verläuft dann auf zwei Ebenen: Ebene 1: Was sind die Ergebnisse? Und Ebene 2: Wird sich durch eben diese Ergebnisse jemand von seinen Vorurteilen abbringen lassen?
Wissenschaftler der London Business School verglichen in einer Studie für die Schweizer Bank Credit Suisse verschiedene Anlageklassen seit dem Jahr 1900 und bezogen dabei 23 Länder aus 3 Kontinenten ein, darunter die USA, China, Japan und mit weiteren wichtigen europäischen Ländern auch Deutschland. Wichtigstes Resultat: Aktien liefern auf lange Sicht eine erhebliche Wertsteigerung. Bei einer theoretischen Aktienanlage (weltweit) seit 1900 hätte die Rendite 5,2 Prozent betragen – pro Jahr! Festverzinsliche Wertpapiere (Anleihen), die gerade in unserem Land als besonders sicher gelten, hätten nur 2 Prozent pro Jahr erbracht. Aktien sind also klar im Vorteil.
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Schwarz oder weiß
Und was macht das Gros der deutschen Sparer? Immer noch einen großen Bogen um Aktienmärkte. Ende September vergangenen Jahres horteten die Bürger dieses Landes 2.270 Milliarden Euro und damit rund 39 Prozent ihres Geldvermögens als Bargeld oder Einlagen auf Giro- oder Tagesgeldkonten. Auf Aktien und/oder Fonds entfielen im Übrigen 632 Milliarden Euro und damit rund 11 Prozent des Geldvermögens der Privathaushalte. Kein Wunder, dass die Vermögensrenditen in Deutschland im internationalen Vergleich besonders niedrig sind. In Zeiten, in den Menschen gezwungen sind, privat für das Alter vorzusorgen, wird dies zunehmend zum Problem.
Sparen gehört zum Habitus der Deutschen, eine Kultur, entwickelt durch Sparerziehung, forciert seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, oft durch Schulsparkassen oder Kindersparbücher, die jeden Epochenbruch überstanden hat. Warum aber die meisten Deutschen in ihrer Anlageaktivität über eine gewisse Zinsverliebtheit nicht hinauskommen, bleibt ein Rätsel. Und es kommt noch schlimmer, denn viele kennen in der Geldanlage nur schwarz oder weiß: Entweder sie stürzen sich tollkühn in halsbrecherische Investments am Grauen Kapitalmarkt, wo Anbieter mit außerordentlichen Zinsen für Beteiligungen an Windkraft, Tropenholz, Kinofilmen oder aktuell Containern locken, und scheitern oft – und oft mit großen Verlusten. Oder sie schließen am Bankschalter überteuerte Bankprodukte oder Lebensversicherungen ab, die schon seit Jahren geringe bis keine Renditen mehr abwerfen.
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Chancen gemeinsam nutzen
Niemand kann guten Gewissens behaupten, in den vergangenen Jahren sei nicht ausreichend darauf hingewiesen worden, dass null Zins „kein Ertrag“ bedeutet und eine gesunde Position Aktien zum Erzeugen von Kapitaleinkünften unerlässlich ist. Es gibt eine Industrie aus Finanzmedien, begleitet von Tageszeitungen und Verbraucherschützern, die zwar den Allgemeinzustand richtig mitteilt, aber gleichzeitig suggeriert: „Wenn du meinen Artikel liest, meine Sendung siehst, mein Heft kaufst, kannst du danach alles allein richtig entscheiden.“ Im Sinne von: „Ich empfehle dir den Kauf von ETFs (Indexfonds) und danach weißt du welcher der zurzeit über 3.000 angebotenen der richtige für dich ist.“ Jeder zweite Deutsche sagt bis heute: „Von Kapitalmärkten verstehe ich nichts.“ Womöglich liegt das auch an dieser Art der „Aufklärung“.
In einem hochkomplexen Anlageumfeld nutzen Anleger in der Zusammenarbeit mit Profis ihre Chancen am besten. Wer in ein Vermögensverwaltungs-Depot wie ViaCalma oder ViaVerde investiert oder eine Sparplanvermögensverwaltung abschließt, fährt kein Auto mit nur zwei Gängen (einen für schwarz, einen für weiß), sondern bekommt in sein Anlagegefährt ein variables Getriebe aus Aktien, Immobilien, Anleihen und Rohstoffen/Edelmetallen eingebaut, mit dem er für alle Wegstrecken gerüstet ist. Wir sorgen durch konstante Betreuung der Depots dafür, dass stets die Gewichtung stimmt, und schaffen durch den Einsatz unseres Wissens und unserer Erfahrung Freiräume, die unsere Mandanten für die schönen Dinge im Leben nutzen können.
Ernst Rudolf
Vorstand CATUS AG