Aktienmärkte weltweit uneinheitlich, USA und Nikkei im Plus, Europa unverändert und Deutschland mit leichten Rückgängen
Letzte Woche präsentierte sich (Stand 16 h am Freitag) uneinheitlich was die Entwicklung der wichtigsten Börsenindizes betrifft. Die USA und der Nikkei profitierten vom möglichen Ende der Zinsanhebungen in den USA (siehe unten). Der Eurostoxx50, der die größten 50 Aktien aus den Euroländern repräsentiert blieb unverändert, nur deutsche Aktien waren erneut schwächer diese Woche und konnten nicht von den zurück weichenden Zinssorgen entlastet werden. Der sich verschärfende Konflikt zwischen Russland und der Ukraine könnte hierfür einen Grund liefern, aber auch die Themen um den Brexit und nach wie vor Italien bleiben die üblichen Gründe, die den Anlegern hierzulande die Sorgenfalten auf die Stirn zeichnen.
Die Volatilität (VIX) ging im Wochenverlauf tendenziell zurück und liegt aktuell bei 19,42 Punkten.
Ist die US-Zinswende bereits wieder zu Ende? Fed-Chef Jerome Powell kündigt Kurswechsel an
Für die meisten Marktteilnehmer unerwartet, überraschte FED-Chef Jerome Powell mit seiner Andeutung, auf ein mögliches Aussetzen der zuvor fest eingeplanten Zinsanhebungen in den USA. Hat Präsident Donald Trump durch sein permanentes Kritisieren, das Ziel erreicht und den Fed-Chef zum Einknicken gebracht?
Diese Woche hat der Fed-Chef Jerome Powell eine vorsichtigere Vorgehensweise bei möglichen künftigen Leitzinserhöhungen signalisiert. „Uns ist bekannt, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen unserer Zinserhöhungen nicht mit Bestimmtheit vorhergesagt werden können“, so Jerome Powell bei seiner Rede in New York. So kann es bis zu einem Jahr oder mehr andauern, bis die Auswirkungen unserer Zinspolitik zum Tragen kommen.
Diese Ankündigung durch Jerome Powell haben weltweit hohe Wogen geschlagen. So legte der Nikkei-Index in Tokio kräftig zu. Ebenso startete der DAX nach dieser Aussage fester in den Handelstag. Am kräftigsten profitierten der Dow Jones und der NASDAQ von den Ankündigungen der US Notenbank Fed. Die an den Märkten vorherrschende Furcht, dass sich weitere Zinserhöhungen der Fed als Konjunkturbremse erweisen könnten, wurden durch die Aussagen vom Fed-Chef gedämpft. Seine Worte können als ein klarer Hinweis gesehen werden, dass sich die Straffung der US-Geldpolitik einem unerwartet schnellen Ende nähere.
Die Geldmarktpolitik seiner stufenweisen Zinserhöhungen sei so angelegt, erklärte der Fed-Chef, dass mögliche Gefahren für die Wirtschaftsentwicklung minimiert würden. So würde sich die aktuelle Leitzinsspanne von 2,0 % bis 2,25 % genau „knapp unter“ dem geschätzt neutralen Niveau liegen, zu dem die US-Wirtschaft weder befeuert, noch abgewürgt werde.
Die Ankündigungen des Fed-Chefs lösten unter den Marktteilnehmern ein großes Aufsehen aus, sie lege die Schlussfolgerung nahe, dass es möglicherweise nicht mehr so viel weiteren Zinserhöhungen kommen würde, wie von den Marktteilnehmern erwartet worden sei, kommentierte die Wall Street. Die US- Ökonomen gingen nun davon aus, dass die US-Notenbank die Leitzinsen kaum noch über das von Jerome Powell genannte neutrale Niveau hinaus anheben dürften. Damit sei ein Ende der US-Zinswende zu erwarten, was sich auch auf die längerfristigen Zinsen in den USA auswirken dürfte.
Der Leitzins der Fed:
Kurzüberblick über die wichtigsten Märkte:
Wochenstart | Veränderungen* | Kurs heute 16:00 Uhr | |
DAX: | 11.354 | -0,75 % | 11.268 |
Euro Stoxx 50: | 3.172 | +/- 0,00 % | 3174 |
S&P 500: | 2.673 | + 2,47 % | 2.739 |
Nikkei 225: | 21.812 | + 2,37 % | 22.330 |