Nachdem am 23./24. Juni durch den Brexit ausgelösten Paukenschlag benötigten die Börsen etwa drei Tage, um das unerwartete und unerwünschte Ergebnis zu verdauen. Die überraschende Wahl von Donald Trump zum neuen Präsidenten der USA schüttelte vom 8. auf den 9. November die Kapitalmärkte gerade mal drei Stunden lang durch. Und als es Italien am vergangenen Sonntag abgelehnt hatte, eine umfassende Verfassungsreform auf den Weg zu bringen, beschäftigten sich die Börsen am Montagmorgen etwa drei Minuten mit dem Thema, dann schalteten sie in den „Sorglosmodus“ – und die Kurse stiegen munter.
Es gibt dafür sicherlich viele Gründe. Ein wichtiger Faktor ist die Politik der Notenbanken, genauer gesagt die der Europäischen Zentralbank. Mario Draghi und seine Mitstreiter aus dem EZB-Rat beschlossen gestern die ultralockere Geldpolitik bis mindestens Ende 2017 fortzusetzen. Es bleibt also viel billiges Geld im Umlauf, das Aktien hochhält und den Schuldendienst der Staaten erleichtert. Die positiven Prognosen für die Weltwirtschaft sind für die Marktakteure sicherlich ein weiterer Grund, sich nicht von der Politik in Bockshorn jagen zu lassen.
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Wie geht es an den Märkten weiter?
„Die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt, ist umgekehrt proportional zu seiner Erwünschtheit.“ Dieser Satz eines befreundeten Vermögensverwalters charakterisiert das Börsenjahr 2016 sehr treffend. Zurzeit stehen die Börsenampeln auf Grün. Sie werden nach den starken Kurssteigerungen auch wieder auf Gelb oder Rot springen. Aber niemand weiß wann.
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Index | Wochentief | Wochenhoch | Kurs aktuell (16:30 Uhr) |
---|---|---|---|
DAX | 10.460 | 11.232 | 11.203 |
Euro Stoxx 50 | 2.990 | 3.203 | 3.199 |
S&P 500 | 2.200 | 2.255 | 2.251 |
Nikkei 225 | 18.232 | 19.033 | 18.996 |