Am Morgen des 9.11. blieben in Anbetracht der Nachrichten aus den USA im guten alten Europa viele Münder offen stehen. Es zeichnete sich ab und wurde bald zur Gewissheit, dass „der Kelch Trump“ nicht an uns vorübergehen würde. Dem Bauunternehmer aus New York war es gelungen, die notwendige Mehrheit an Wahlmännern der Vereinigten Staaten von Amerika auf sich zu vereinen. Also wird sich das Electoral College traditionell am Montag nach dem zweiten Mittwoch im Dezember, sprich am 19.12., dezentral (alle Wahlmänner eines Bundestaats in der jeweiligen Hauptstadt) zur Stimmabgabe treffen und aller Voraussicht nach im Verhältnis 306 (Trump) zu 232 (Clinton) Donald Trump zum Präsidenten der USA wählen.
Nachdem sich die Münder wieder geschlossen hatten und auch der prognostizierte Trump-Schock an den Börsen bis auf einer paar heftige Schwankungen ausgeblieben war, verlegte man sich aufs Spekulieren, was der zurzeit President-elect der Welt, deren Wirtschaft und den Kapitalmärkten bringen wird, wenn er ab dem 20.1.2017 tatsächlich US-Präsident ist. „Wie viel Schaf Donald steckt im Wolf Trump?“, fragte (sich) Robert Halver, Leiter der Kapitalmarktanalyse der Baader Bank, stellvertretend für den Rest der Welt und ließ dabei die Hoffnung durchschimmern, dass es im bösen Trump vielleicht doch auch etwas Gutes gebe, das dazu führe, dass all seine rassistischen, sexistischen und chauvinistischen Ausfälle nur Wahlkampfgetöse gewesen sein mögen.
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Mehr als stabile Kapitalmärkte
Tatsächlich war das politische Programm eines zukünftigen Präsidenten noch nie so verschwommen, unklar und widersprüchlich. Und abgesehen von vielen Gerüchten und variantenreichen Interpretationen weiß immer noch niemand, wie Donald Trump sein Amt führen wird. Vermutlich wird auch er das politische Gesetz, dass Wahlkampf und Amtsführung zwei Paar Schuhe sind, nicht abschaffen können. Der Rest? Steht vielleicht auf Twitter und wird häppchenweise in der Kabinettsliste offenbar.
Auf alle Fälle bemerkenswert ist der Umstand, dass nach dem versprochenen Brexit-Chaos auch der Trump-Schock an den Börsen der Welt ausblieb und sich selbst nach dem von Premierminister Renzi verlorenen Referendum in Italien das angekündigte Horrorszenario nicht einstellen wollte.
Alles ging seinen geregelten Gang, als wäre nichts geschehen. Im Gegenteil: Der Dow Jones-Index stieg von einem Allzeithoch auf das nächste und auch der DAX wollte sich nicht lumpen lassen und lieferte erst vor kurzem ein Jahreshoch ab. Was ist das – die Ruhe vor dem richtigen Sturm oder kommt jetzt das goldene Zeitalter der Aktien? Oder sind wir längst im goldenen Zeitalter der Aktien und es setzt sich weiter fort?
Manche Marktinterpreten sehen zwei Extreme: die Gier, die in aktuell steigende Aktienmärkte voll investiert – nach dem Motto „Dabeisein ist alles, auch wenn’s bald kracht!“ und so die Kurse treibt und im Kontrast dazu die Sicherheitsvertreter, die mit festverzinslichen Papieren trotz Minimalzins in Cash gehen, aber so zumindest die Party nicht stören.
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Zurück zu Fundamentaldaten
Auf der anderen Seite glaubt man, dass die trotz politischer Turbulenzen stabilen Börsen ein Ausdruck der insgesamt guten Entwicklung der Weltwirtschaft sind – was eine Rückkehr zu Börsennotierungen, die auf Fundamentaldaten gründen und insgesamt sehr erfreulich wäre. Schließlich ist das entscheidende Kriterium für den Wert einer Aktie die Aussicht auf Gewinn eines Unternehmens und damit dessen Qualität. Und die Gewinnaussichten sind eher gut. Im Schatten der dicht aufeinander folgenden schlimmen politischen Nachrichten erholt sich zurzeit die Weltwirtschaft fast heimlich, still und leise. Experten rechnen für 2017 inzwischen mit einem weltweiten Wirtschaftswachstum von deutlich über drei Prozent, das sich vor allem aus aufstrebenden Ländern speist. Selbst die Vorhersagen für Europas Wirtschaft sind positiv, obwohl Brexit und Schuldenkrise die öffentliche Wahrnehmung bestimmen.
Für die deutsche Wirtschaft läuft es sowieso rund. Das Land befindet sich seit drei Jahren in einem konjunkturellen Boom, auch wenn sich die „kleinen“ Wachstumsraten von 1,6 Prozent (2014), 1,7 Prozent (2015) und 1,8 Prozent (wahrscheinlicher Wert für 2016) vielleicht nicht so anfühlen. Die deutsche Wirtschaft hat sich damit als deutlich widerstandsfähiger als erwartet bewiesen. Sie stützt sich neben den Exporten auf den guten Zustand der Binnenkonjunktur. Genug Gründe also, die auch aus Landessicht für Substanzwerte sprechen. Aktien sind zurzeit nicht teuer, die (Welt-)Wirtschaft ist in guter Verfassung und zudem ziehen die Preise wieder an, was Anleihen noch unattraktiver macht – das ist die Mischung, aus der der aktuelle Börsenboom entsteht.
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Investieren statt spekulieren
Alles gut also für Aktien-Deutschland? In der Wirtschaft ja – in der Geldanlage und Altersvorsorge im Allgemeinen leider nein. Wir befinden uns im Zustand der Nullzinsen: Klassische Kapitallebensversicherungen, Bausparverträge, Sparkonten und Geldmarktfonds bringen keine Rendite mehr. Aber obwohl die Zinsflaute schon lange anhält, hat sich das Sparverhalten in Deutschland kaum verändert. Man hat den Eindruck, als wollten Anleger und Staat das Problem in der Hoffnung aussitzen, es würden die guten alten Zeiten auskömmlicher Zinsen irgendwann wieder zurückkehren. Dafür spricht zurzeit nichts.
Gut beraten und betreut sind dagegen die Anleger, die über Depots wie ViaCalma und ViaVerde in Fonds- oder Sparplanvermögensverwaltung investieren. Schließlich beruht der Wohlstand unseres Landes in erster Linie auf der Leistung seiner Unternehmen. Was liegt also näher, als sich über Substanzwerte, wie sie beispielsweise in bewährten Aktienfonds liegen, daran zu beteiligen?
Darüber hinaus legen wir in den Depots von ViaCalma und ViaVerde Ihr Geld weltweit in allen relevanten Anlageklassen an, sorgen für den richtigen Verteilungsschlüssel, streuen dabei zu Ihrer Sicherheit so breit wie möglich und trennen so Investieren von Spekulieren.
Ernst Rudolf
Vorstand CATUS AG