Zu Beginn dieses Jahres las ich in vielen Ausblicken der Analysehäuser rund um den Globus, dass europäische und japanische Aktienmärkte im Vergleich zu US-Unternehmensbeteiligungen zu bevorzugen seien. Das Wirtschaftswachstum in Europa könne sich etwas dynamischer entwickeln und die Bewertung der Aktien auf dem alten Kontinent sei deutlich günstiger als in der Neuen Welt. Zusätzlich setzten die Analysten auf die Wirkung der expansiven Geldpolitik der EZB und der japanischen Notenbank. Soweit die Theorie und die Meinung der Prognostiker.
Zur Halbjahresbewertung fehlen zwar noch einige Tage, aber die Wertentwicklungscharts sprechen schon jetzt eine deutliche Sprache.
[gdlr_space height=”40px”]
[gdlr_frame type=”normal” align=”left” caption=”Der Chart zeigt die Wertentwicklung des S&P 500 (rot), DAX (olive), Euro Stoxx 50 (blau) und des Nikkei Index (orange) in diesem Jahr.”] [gdlr_image_link type=”image” image_url=”https://www.catus.ag/wp-content/uploads/2016/06/16_06_10_Grafik_01_750.jpg” link_url=”https://www.catus.ag/wp-content/uploads/2016/06/16_06_10_Grafik_01_750.jpg” alt=”Wertentwicklung des S&P 500 (rot), DAX (olive), Euro Stoxx 50 (blau) und des Nikkei Index (orange)”]
[/gdlr_frame]
Der S&P 500 notiert positiv, während DAX, Euro Stoxx 50 und Nikkei Index deutlich unter der Null-Linie handeln. Für diese Entwicklung gibt es nach unserem Dafürhalten drei wesentliche Gründe:
1. Das US-Wirtschaftswachstum hat sich nach verhaltenem Jahresstart jüngst spürbar erholt.
2. Vor der Brexit-Abstimmung in Großbritannien, die am 23. Juni stattfindet, halten sich Investoren aus der ganzen Welt mit Aktienkäufen in Gesamteuropa zurück. Zu groß scheint die Angst vor heftigen Marktverwerfungen, falls die Briten aus der EU austreten.
3. Die expansive Geldpolitik der EZB und der Bank of Japan stößt auf immer heftigere Kritik. Der Glaube an die Allmacht der Notenbanken zeigt deutliche Risse.
Falls Großbritannien gegen den Brexit votiert, erholen sich die Aktienkurse in Europa wahrscheinlich wieder. Die Unsicherheit wird noch einige Tage andauern. Vielleicht hilft es etwas, dass heute Abend die Fußballeuropameisterschaft beginnt und ab jetzt die Waden und Frisuren der Kicker wichtiger sind als manch dröges Wirtschaftsthema.
[gdlr_space height=”40px”]
Die Renditen auf neuen Rekordtiefs
Bei unseren Nachbarn in der Schweiz wird aktuell das gesamte Zinsspektrum mit Ausnahme der 30-jährigen Laufzeit mit einer Negativrendite gehandelt (siehe folgende Grafik).
[gdlr_space height=”40px”]
[gdlr_frame type=”normal” align=”left” caption=”Aktuelle Zinsstruktur Schweiz”] [gdlr_image_link type=”image” image_url=”https://www.catus.ag/wp-content/uploads/2016/06/16_06_10_Grafik_02.jpg” link_url=”https://www.catus.ag/wp-content/uploads/2016/06/16_06_10_Grafik_02.jpg” alt=”Aktuelle Zinsstruktur Schweiz”]
[/gdlr_frame]
Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe notiert heute bei unglaublichen 0,014 Prozent. Die 10-jährigen Staatsanleihen in den USA rentieren mit 1,64 Prozent. Wo soll diese Entwicklung noch hinführen? Ganz ehrlich, wenn wir vor fünf Jahren gefragt worden wären, ob wir uns eine Rendite für die 10-jährige Bundesanleihe nahe null vorstellen können, dann hätten wir dies vehement verneint.
[gdlr_space height=”40px”]
Index | Wochentief | Wochenhoch | Kurs aktuell (17:00 Uhr) |
---|---|---|---|
DAX | 9.827 | 10.047 | 9.848 |
Euro Stoxx 50 | 2.910 | 3.052 | 2.913 |
S&P 500 | 2.096 | 2.120 | 2.101 |
Nikkei 225 | 16.344 | 16.828 | 16.601 |