Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte, sagt der Volksmund. „Eigentlich“ muss man aus Sicht der deutschen und europäischen Wirtschaft hinzufügen, wenn es um den Handelsstreit zwischen den USA und China geht, den US-Präsident Donald Trump ohne wirtschaftliche Not vom Zaun gebrochen hat. Denn im Zuge seiner „America-first-“ bis „America-alone“-Doktrin sind nun die EU und besonders Deutschland in sein Visier geraten: Seit dem 1. Juni müssen nach chinesischen auch Unternehmen aus der Europäischen Union Strafzölle zahlen, und zwar auf Exporte von Stahl und Aluminium in die USA. Die EU wiederum hat gleich mit dem Versprechen von Zöllen u. a. auf Harley-Davidson-Motorräder gekontert, und schon ging die weltweite Schubserei in die nächste Runde. Was das alles bislang gebracht hat? Unsicherheit an den Kapitalmärkten, die sich negativ auf Investitionsklima und Wirtschaftswachstum auswirkt und zu sinkenden Kursen führt.
Warum macht er das, der US-Präsident, gegen die Meinung der meisten Wirtschaftsexperten und im Widerspruch zu den Erfahrungen aus der Wirtschaftsgeschichte, die inmitten und am Ende von Zollschlachten bislang nur Verlierer ermittelt hat? Vermutlich, weil er sich damit Erfolg bei seiner Anhängerschaft verspricht, die im Herbst wieder Kandidaten seinesgleichen in Repräsentantenhaus und Senat wählen soll. Mit dem lautstark vorgebrachten „Wir gegen die, die uns eh nur ausnutzen“ hat er im Außenhandel ein Thema gefunden, das ihn bei maximaler „Kundenbindung“ verhältnismäßig wenig kostet. Im Rest der Welt dagegen stehen fast täglich die Münder offen in Anbetracht der schier unglaublichen Fähigkeit Donald Trumps andere vor den Kopf stoßen. Und es kommt sogar zu dem im Grunde unangebrachten Gefühl, dass man ein Land wie China als Freund wähnt, dem man gegen Donald Trump Erfolg gönnt.
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Im Vergleich gut
Dabei ist das Reich der Mitte in seinem aktuellen Zustand zuerst eine rigide Parteidiktatur, die seit dem Implementieren von Xi Jinping als ewigem Staatspräsidenten die Daumenschrauben der Unterdrückung immer fester dreht. Und wenn eben jener Xi sich im Februar dieses Jahres auf dem Davoser Weltwirtschaftsgipfel als Hüter des Freihandels präsentiert, liegt er damit falsch. Denn wenn es einen für „Partner“ streng kontrollierten bis weitgehend verschlossenen Markt gibt, dann ist es der chinesische. Ausländische Unternehmen dürfen sich, wenn überhaupt, an Joint Ventures beteiligen, streng reglementiert und gegängelt und dem Absaugen von technologischem Know-how ausgesetzt. China ist also kein Freund, der Mitleid mit dem Wüten von Donald Trump verdient hätte. Aber China ist und bleibt ein wichtiger Absatzmarkt für europäische Produkte, weshalb die China-kritische Debatte in unseren Breiten auch nur sehr leise geführt wird.
Tatsache ist: Der Handelsstreit ist in der Welt, seit dem 1. Juni mehr denn je, und es sieht zurzeit nicht nach einer Beilegung aus. Er hat dazu geführt, dass an den Kapitalmärkten die Schwankungen zugenommen haben mit im Juni erheblichem Ausschlag nach unten. Natürlich können sich unsere Depots dem allgemeinen Trend nicht entziehen und befinden sich (nach dem erfreulichen Frühsommer) deshalb im Juni im Minus, was auch dem Halbjahresergebnis nicht gut getan hat. Wobei ViaCalma und ViaVerde im Vergleich zu den Schwankungen wichtiger Indizes immer noch gut abschneiden. Während beispielsweise der DAX im ersten Halbjahr um maximal 15 Prozent in die Knie ging, bewegten sich die CATUS-Depots je nach Risikostufe vorübergehend nicht mehr als zwischen 2 und 7 Prozent nach unten. Das heißt: Selbst in den offensivsten unserer Depots ist die (negative) Schwankung nur halb so groß wie die des DAX.
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Auf Ausgleich gerichtet
Diesen Umstand verdanken wir einer durchgehend robusten Depotstruktur, die in ihrer Anlagestrategie auf Ausgleich gerichtet ist. Einfach ausgedrückt sind die Anlagen so verteilt, dass, wenn auf einer Seite etwas ins Minus rutscht, auf der anderen Seite Kurssteigerungen eintreten. Beispielsweise verhalten sich in Krisensituationen die in den ViaCalma-Depots eingesetzten Edelmetallpositionen in der Regel gegenläufig zu den klassischen Aktienmärkten. In ViaVerde können Rentenfonds eventuelle Verluste von Aktienpositionen ausgleichen. Darüber hinaus sind in unseren Depots zurzeit zwischen 25 und 40 Prozent Cash oder Cash-ähnliche Positionen vertreten. Das sind Anlagen, die mit sinkenden Aktienkursen nichts von ihrem Wert verlieren, die in bestimmten Krisenfällen durch aktives Umschichten durch die Fondsmanager sogar steigen.
Wenn es also an den Aktienmärkten einmal turbulent zugeht, ist das noch lang kein Grund aus dem Geschehen auszusteigen. Und: Wir sind bei Bedarf aufgrund ausgeglichener Depotstrukturen immer in der Lage, für unsere Mandanten Positionen in Geld umzuwandeln, die sich in der Gewinnzone befinden. Zudem bieten schwankende Märkte stets die Chance, zu Tiefständen preisgünstig in Anlagen einzusteigen, in denen viel Renditepotenzial steckt oder bei Ausschlägen nach oben Gewinne mitzunehmen. In den Sparplanvermögensverwaltungs-Depots von ViaVerde und ViaCalma sind die aktuell starken Schwankungen nach unten sogar Baustein des Erfolgs, da wir unter Einsatz der fortlaufenden Raten günstig kaufen werden. Das Wertsteigerungspotenzial der meisten Anlagen liegt in den Sparplandepots nach unserer Einschätzung in den nächsten 2 bis 4 Jahren bei etwa 50 bis 100 Prozent.
Ernst Rudolf
Vorstand CATUS AG