„It’s the economy, stupid“ (Es ist die Wirtschaft, Dummkopf). Die Ursachen für das aktuelle Geschehen an den Börsen lassen sich aus einer von drei Hauptbotschaften von Bill Clintons Wahlkampagne 1992 (die geradewegs in Weiße Haus führte) herleiten. Die Liste vermeintlicher Belastungsfaktoren ist lang und ich will mit Brexit, Trump und dem Pulverfass Naher und Mittlerer Osten nur drei Vertreter nennen. Trotzdem kletterten viele Aktienmärkte jüngst auf neue Höchststände. Dabei reagieren die Märkte durchaus schnell und angemessen auf Krisen, aber eher lokal als global. Nach der Isolation Katars beispielsweise fielen am dortigen Aktienmarkt die Kurse erheblich. Global aber bestimmen gute Konjunktur- und Unternehmensdaten – die Wirtschaft! –die Börsenkurse. Und das ist eine gute Nachricht.
Während also Aktienmärkte und Substanzwerte generell dem Anleger trotz Schwankungen Sicherheit bieten, versichern mittlerweile Vertreter der Versicherungsbranche, dass sie auf ein großes Problem zusteuert. Ein Problem, das so groß ist, dass es viele Gesellschaften in den kommenden Jahren die Existenz kosten kann. Schuld daran, wenn man von Schuld sprechen kann, ist, neben der Digitalisierung und veränderten Kundenansprüchen, die aktuelle Nullzinspolitik, die auf zweierlei Weise wirkt: Einerseits müssen Versicherungsgesellschaften überwiegend in sogenannte sichere Anlagen investieren, also in erster Linie Staatsanleihen oder vergleichbare festverzinste Wertpapiere. Andererseits sind deren Renditen mittlerweile schlecht bis nicht mehr vorhanden und das bei steigendem Ausfallrisiko, was man neudeutsch insgesamt als „Lose-lose-Situation“ bezeichnen kann.
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Es geht um Sicherheit
Das einst durch Versicherungen vermittelte Sicherheitsgefühl ist seit 2015 wie weggeblasen. Ein privat abgeschlossenes Rentenversprechen hat heute nicht mehr den Wert wie vor 10 oder 20 Jahren und ist mit äußerster Vorsicht zu genießen. Viele unserer Mandanten können ein Lied davon singen, wie einmal versprochene/hochgerechnete Renten sich drastisch reduziert haben. Das bedeutet natürlich nicht, dass es sinnvoll wäre, aus einer laufenden Versicherung auszusteigen. Aber spätestens mit dem Laufzeitende und der beginnenden Rentenphase gilt es, die richtige Entscheidung zu treffen. Und die lautet Stand heute in den meisten Fällen: Auszahlung statt Rente. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Wer selbst anlegt, beispielsweise in einem Vermögensverwaltungsdepot wie ViaCalma oder ViaVerde, kann viel flexibler und breiter in sinnvolle Anlageklassen streuen und jederzeit reagieren.
Versicherungen dagegen unterliegen auch in der Rentenphase strengen Regeln, was sie wie anlegen dürfen. Zudem können ihre Angebote zur direkten Geldanlage nach Auszahlung nicht mit den Möglichkeiten von Vermögensverwaltungsdepots mithalten. Der unterstellte Steuervorteil ist zu vernachlässigen und nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Mir geht es als Vermögensverwalter in erster Linie um die Sicherheit meiner Mandanten. Vor diesem Hintergrund wäre es ein Fehler, die komplette Altersversorgung auf eine Karte zu setzen mit 1. staatlicher Rente, 2. Staatsanleihen/Spareinlagen im Bankdepot und 3. Lebensversicherungen, die zum großen Teil Staatsanleihen kaufen und auf Spareinlagen oder ähnlich strukturierte Wertpapiere setzen müssen. Sicherheit dagegen entsteht durch möglichst große Streuung – weltweit in Substanzwerte wie Unternehmensbeteiligungen, Immobilien sowie Edelmetalle und Rohstoffe.
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Auf breitem Fundament
Indem sie weltweit in alle sinnvollen Anlageklassen investieren, steht die Geldanlage unserer ViaCalma- und ViaVerde-Depots auf wesentlich breiteren Fundamenten als eine Schmalspuraltersversorgung auf der Grundlage von ausschließlich festverzinsten Wertpapieren, deren Garantien immer weniger wert sind. Die Substanzwerte, in die wir Ihr Geld anlegen, schwanken zwar, bieten aber langfristig die Sicherheit einer angemessenen Rendite. Festverzinste Papierwerte dagegen verlieren in Nullzinsphasen durch Inflation stetig an Wert – bei einer von der EZB angestrebten Preissteigerungsrate von 2 Prozent in 10 Jahren 20 und in 20 Jahren 40 Prozent! Trotzdem halten knapp 80 Prozent der Bundesbürger ihr Geld immer noch in Sparbüchern, Festgeldern und Staatsanleihen. In Zeiten, in denen viel über drohende Altersarmut diskutiert wird, ein grotesker Zustand, zumal auch betriebliche und private Zusatzversicherungen durch regulatorische Vorgaben an Anleihen gebunden sind.
Um es klar zu sagen: Altersvorsorge auf der Basis von Zinsvermögen verhindert nicht Altersarmut, sie verursacht sie. Es wäre längst Zeit, diese alten Zöpfe abzuschneiden. Aber von den Institutionen ist keine Hilfe in Sicht.
Die Lösung? Sparplanvermögensverwaltung! Robert Halver von der Baaderbank gerät schon fast ins Schwärmen, wenn er in seinen Kommentaren Fondsparplänen „die Kraft der zwei Herzen“ attestiert, die es zu nutzen gilt: „Bei sinkenden Kursen erhält man für seinen gleichbleibenden Sparanteil mehr Aktienanteile, die dann zweitens bei Börsenerholung das Aktienvermögen anheben wie die Flut ein Schiff.“ Dem habe ich heute nichts Blumigeres hinzuzufügen als meine persönliche feste Überzeugung, dass unsere Mandanten mit einer Sparplanvermögensverwaltung in den Depots von ViaCalma und/oder ViaVerde die Vorteile einer erstklassigen Finanzdienstleistung genießen.
Ernst Rudolf
Vorstand CATUS AG