Mit neuen Jahreshöchstständen an den wichtigsten Handelsplätzen neigt sich diese Woche zu Ende. Die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Handelsstreits zwischen den USA und China und dass letzterer wieder zu einer Konjunkturlokomotive wird, haben diese Woche die Kurse nach oben gehen lassen. Und dies trotz des weiterhin chaotisch anmutenden Gezerres um den Brexit, dass diese Woche augenscheinlich keinen Einfluss auf den Börsenverlauf hatte.
Wir erwarten weiterhin und unverändert zur letzten Woche mit großer Spannung, die in wenigen Tagen beginnende Berichterstattung der Unternehmen zum Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2019. Dies wird uns wichtige Eindrücke vermitteln, wie stark die globale Konjunkturabschwächung bereits die Gewinn- und Verlustrechungen der Unternehmen belastet.
Da wir dieses Thema weiterhin für sehr bemerkenswert halten und Lesern, die letzte Woche keine Gelegenheit hatten diesen Abschnitt zu lesen, die Möglichkeit bieten möchten dies ebenfalls zu verinnerlichen, behalten wir diesen Abschnitt unverändert zur letzten Woche bei:
Der tiefe „Rendite-Fall“ von als sicher geltenden Staatsanleihen
Wenn Sie mich, verehrte Leserinnen und Leser, vor zehn Jahren gefragt hätten, ob ich mir negative Renditen bei 10-jährigen Bundesanleihen vorstellen kann, dann hätte ich dies mit höchster Überzeugung verneint.
Seit vielen Jahren befinden wir uns im „Nullzinsregime“ (oder zutreffender gesagt „Negativzinsregime“) einiger wichtiger Notenbanken und der Würgegriff dieser Institutionen an der Kehle der Sparer (und der Vorsorgewerke) wird auf absehbare Zeit nicht enden. „Lower for longer“ lautet das Zinsmantra für Europa und Japan einer großen amerikanischen Investmentbank und ich bin geneigt, diesen Satz in „lower for much longer“ abzuwandeln.
Der nachfolgende Chart illustriert die Renditeentwicklung 10-jähriger Staatsanleihen in Deutschland, Japan und der Schweiz seit Januar 2016.
Wir nähern uns in großen Schritten dem bisherigen Renditetief aus dem Sommer 2016. Ich bin überzeugt, dass zumindest die damaligen Niveaus alsbald ausgelotet werden. Im Unterschied zu 2016 sehe ich allerdings keinen schnellen Dreh der Renditen nach oben. Dafür erscheinen mir die globalen wirtschaftlichen Perspektiven im weiteren Jahresverlauf 2019 nicht geeignet, eben „lower for much longer“.
Kurzüberblick über die wichtigsten Märkte:
Freitag Vorwoche
Veränderungen* Kurs heute 15:00h
DAX: 11.526 +3,96 % 11.982
Euro Stoxx 50: 3.351 +2,66 % 3.440
S&P 500: 2.834 +1,80 % 2.885
Nikkei 225: 21.206 +2,90 % 21.820
* VERÄNDERUNG ZUM VORWOCHEN FREITAGS SCHLUSSKURS
Rendite 10 jährige Bundesanleihen:
+/- 0,00 % p.a.
Volatilitätsindex (vix)
Die Volatilität auf den S&P 500 (VIX Future) bewegte sich im Wochenverlauf zwischen 13,07 und 13,98.