Die letzte Woche ging für die aus unserer Sicht wichtigsten Handelsplätze uneinheitlich zu Ende. So legte Japan mit + 0,8% (Nikkei 225 – Börsenschluss heute früh unserer Zeit – der aktuelle Future auf den Nikkei liegt knapp 2% im Minus) leicht zu. In den USA, mit – 0,1 % (S&P 500), bleibt es zur Stunde im Wochenvergleich nahezu unverändert. Allerdings sind die Vorzeichen an den US-Börsen für den heutigen Tag deutlich negativ. In Europa drehte das vorher freundliche Bild bereits zur Wochenmitte. Der Deutsche Aktienmarkt führte die Verliererliste an: – 2,4 % (DAX) und Europa (EuroStoxx 50) verlieren nur unwesentlich weniger mit – 2,2 %.
Schwache Einkaufsmanager Index Zahlen belasten die Europäischen Börsen
Der Grund für den schwachen Wochenausklang in Europa, dürften die Börsianer heute in den schwachen Einkaufsmanager Index Zahlen suchen, die heute Morgen veröffentlicht wurden. So geht die deutsche Industrie in eine beschleunigte Talfahrt über. Daraus lässt sich ableiten, das die deutsche Wirtschaft im März 2019 so langsam gewachsen ist, wie es seit 2013 nicht mehr zu verzeichnen war. Ein weiterer Stellenrückgang sorgt in der Industrie dazu, dass neugeschaffene Jobs so gering ausfielen wie zuletzt vor knapp 3 Jahren.
Die amerikanische Notenbank beendet den Zinserhöhungszyklus und die Bilanzverkürzung
Auf den ersten Blick gestaltete sich am vergangenen Mittwoch die Entscheidung der amerikanischen Notenbank, den aktuellen Leitzins (2,25 – 2,50%) unverändert zu lassen, als relativ unspektakulär und wurde so auch im Vorfeld erwartet. Eine Zinserhöhung für das laufende Jahr, scheint nun nicht mehr auf der Agenda zu stehen. Weiterhin gab die Fed Einzelheiten zum geplanten Stopp der Bilanzschrumpfung bekannt. Bereits ab Mai wird das Tempo der Bilanzverkürzung gedrosselt und von Oktober an soll die dann erreichte Bilanzgröße weitgehend konstant gehalten werden.
Bei einer tieferen Analyse wird klar, dass die Notenbanker in Amerika sorgenvolle Blicke auf den weiteren Verlauf der Konjunktur richten. Sie bescheinigen der amerikanischen Wirtschaft zwar aktuell immer noch eine gute Verfassung. Offensichtlich wachsen die Sorgen der Fed vor einer spürbaren Wachstumsverlangsamung im weiteren Jahresverlauf und darüber hinaus.
Wenn man diese Fakten zusammenfasst, dann hat die Fed am Mittwoch durch die Hintertür das Ende des jüngsten Zinserhöhungszyklus (seit Dezember 2015) verkündet. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Fed im ersten Halbjahr 2020 zu Zinssenkungen übergehen wird.
Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen fiel diese Woche auf ein neues Jahrestief und notiert zur Stunde mit -0,026% im negativen Bereich.
Kurzüberblick über die wichtigsten Märkte:
Freitag Vorwoche
Veränderungen* Kurs heute 16:00h
DAX: 11.685 – 2,40 % 11.406
Euro Stoxx 50: 3.286 – 2,20 % 3.311
S&P 500: 2.822 – 0,10 % 2.819
Nikkei 225: 21.450 + 0,80 % 21.627
* VERÄNDERUNG ZUM VORWOCHEN FREITAGS SCHLUSSKURS
Rendite 10 jährige Bundesanleihen:
-0,026 % p.a.
Volatilitätsindex (vix)
Die Volatilität (VIX) bewegte sich im Wochenverlauf von einem Tief am Montag bei 13,16 Punkten auf einen Höchststand von 15,06 Punkten zum Schluß dieser Handelswoche.