In den vergangenen Tagen sahen wir einen kräftigen Anstieg der Anleiherenditen rund um den Globus. Von August bis Oktober bewegten sich die Renditen auf oder nahe den Rekordtiefs. 10-jährige Bundesanleihen rentierten bei -0,7%, 10-jährige italienische Staatsanleihen brachten noch eine Rendite von 0,85% und die 10-jährigen US-Treasuries notierten bei 1,4%. Ein Renditeanstieg – undenkbar. Es schien eine Frage der kurzen Zeit bis die 10-jährige Bundesanleihe bei -1% Rendite angekommen ist und der amerikanische Notenbankchef Powell wurde gefragt, wann auch in Amerika das Negativzinsregime Einzug hält.
Und erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Diese Redensart machte sich in den vergangenen Tagen der Rentenmarkt zu eigen. Die Renditen stiegen spürbar an. Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute bei -0,25%, 10-jährige Italobonds bei 1,35% und die 10-year US-Treasuries bei 1,95%.
Was sind die Ursachen für diese Entwicklung? Zunächst wurden einfach einmal Gewinne mitgenommen. Vielen Marktteilnehmern erschien der Renditerückgang und damit der Kursanstieg der festverzinslichen Wertpapiere zu extrem und das regt zu Gewinnmitnahmen an. Andererseits signalisierte die amerikanischen Notenbank vergangenen Woche nach der Zinssenkung, nun zunächst in den „wait-and-see“ Modus zu schalten. Stabile Wirtschaftsdaten aus Amerika sprechen aktuell gegen ein Rezessionsszenario und damit auch gegen weiter fallende Renditen.
Können die Aktienmärkte ihren Höhenflug fortsetzen?
Ein Hauptargument für den Kursanstieg an den Aktienmärkten waren jüngst die rekordtiefen Zinsen. Aktienanlagen sind alternativlos angesichts negativer Verzinsungen für einen hohen Prozentsatz des Anleiheuniversums.
Der kräftige Renditeanstieg bedeutet für die Aktienmärkte auf Sicht Gegenwind. Da wir bezüglich der Gewinntrends in den kommenden Monaten vorsichtig eingestellt sind, könnten die Aktienmärkte durchaus korrekturanfällig sein.
Kurzüberblick über die wichtigsten Märkte:
Vorwoche |
Veränderungen* | Kurs heute 17:20 Uhr |
|
DAX: | 12.965 | +1,98 % | 13.222 |
Euro Stoxx 50: | 3.625 | +1,90 % | 3.694 |
S&P 500: | 3.060 | +0,68% | 3.081 |
Nikkei 225: | 22.850 | +2,37 % | 23.391 (Schluss heute) |
* VERÄNDERUNG ZUM VORWOCHEN FREITAGS SCHLUSSKURS
Rendite 10 jährige Bundesanleihen:
-0,266 % p.a.
Volatilitätsindex (CBOE Volatility Index)
Die Volatilität (CBOE Volatility Index) schwankte diese Woche zwischen 12,25 und 13,80 Punkten.