Auch rund drei Wochen nach Beendigung des chinesischen Neujahrfestes verhindern die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ein Hochfahren der wirtschaftlichen Aktivitäten. Die nachfolgende Grafik von Capital Economics (Daily Activity Indicators) illustriert an den Parametern: 1. Straßenauslastung (in 100 Städten), 2. täglicher Kohleverbrauch und 3. Immobilienverkäufe (in 30 Metropolen)
dass die chinesische Wirtschaft nach dem ferienbedingten Stillstand nicht in den normalen Erholungsmodus gelangt.
Viele Arbeitnehmer bleiben auch nach Beendigung der verlängerten Ferien, aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus, daheim. Je länger der aktuelle Zustand andauert, desto mehr muss die Sicht der Kapitalmärkte, dass sich die Konjunktur schnell und V-förmig erholen wird, auf den Prüfstand.
Sicherlich wird die Chinesische Notenbank versuchen, die wirtschaftlichen Folgen der Epedemie mit weiteren Stimulierungsmaßnahmen abzufedern. Die täglichen Daten über neue Ansteckungen und die Mortalitätsrate wird auch in der kommenden Woche eine Pflichtlektüre für uns sein.
Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle
Im Schlussquartal 2019 stagnierte die Wirtschaftsleistung in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte ergab sich kein Wachstum im Vergleich zum dritten Quartal 2019.
Die Details zu den einzelnen Nachfragekomponenten werden erst am 25. Februar veröffentlicht. Laut Bundesamt haben sowohl der private als auch der staatliche Konsum nach einem noch kräftigen dritten Quartal zum Jahresende deutlich an Dynamik verloren. Merklich weniger wurde in Ausrüstungen investiert, die Investitionen in Bauten und sonstige Anlagen legten dagegen weiter zu. Ein leicht dämpfender Effekt ging vom Außenhandel aus. Bestätigt wurde der jahresdurchschnittliche BIP-Anstieg für 2019 von 0,6 %.
Für die deutsche Wirtschaft bleibt die konjunkturelle Lage schwierig. Die zum Jahresende enttäuschend schwache Auftragslage und der deutliche Produktionsrückgang verdeutlichen, dass die Industrierezession hartnäckig ist. Angesichts der spätzyklischen und anhaltenden globalen Nachfrageschwäche lässt die herbeigesehnte Wende weiter auf sich warten. Für den Dienstleistungssektor bleibt es unter diesen Bedingungen schwer, sich dem entgegenzustemmen. Lieferverzögerungen und Produktionsstockungen, die mit einer weiteren möglichen Ausbreitung des Corona-Virus verbunden sein können, trüben zudem auf kurze Sicht den Ausblick.
Kurzüberblick über die wichtigsten Märkte:
Vorwoche |
Veränderungen* | Kurs heute 17:00 Uhr |
|
DAX: | 13.496 | +1,93% | 13.756 |
Euro Stoxx 50: | 3.791 | +1,37% | 3.843 |
S&P 500: | 3.335 | +1,26% | 3.377 |
Nikkei 225: | 23.828 | -0,59% | 23.687 (Schlusskurs heute) |
* VERÄNDERUNG ZUM FREITAG DER VORWOCHE
Rendite 10 jährige Bundesanleihen:
-0,408 % p.a.
Volatilitätsindex (CBOE Volatility Index)
Die Volatilität (CBOE Volatility Index) schwankte diese Woche zwischen 13,74 und 16 Punkten.