Die Aktienmärkte zeigten letzte Woche eine uneinheitliche Tendenz. Während sich die Kurse in Europa etwas nach unten bewegten, legten die Notierungen in Amerika zu. Japan blieb nahezu unverändert.
Die Initialzündung ging erneut von der amerikanischen Notenbank Fed aus. So erklärte Chairman Jerome Powell am Mittwoch, dass die Fed entgegen den Aussagen Ende letzten Jahres dazu neigt, vorerst keine weiteren Leitzinserhöhungen vorzunehmen. Er wehrte sich gegen Anschuldigungen, er und seine Kollegen würden nun vor US Präsident Donald Trump einknicken. Dieser hatte zuletzt die Zinspolitik der Fed scharf kritisiert. Jerome Powell sagte, dass die Menschen hinter der Fed bei ihren Entscheidungen auch Fehler machen würden, aber sie würden keine charakterlichen Fehler machen und er wiederholte, dass die Fed unabhängig sei und nicht auf politische Wünsche einginge. Die Fed sei in ihren weiteren Zinsentscheidungen geduldig. Die aktuellen Leitzinsen seien im Bezug auf das derzeitige Wirtschaftswachstum und dessen mögliche Eintrübung, als angemessen zu bezeichnen.
Auch bekräftigte Jerome Powell noch einmal seine Aussage von letzter Woche, dass die laufende Reduktion der Bilanzsumme der amerikanischen Notenbank, zukünftig flexibler gehandhabt werden könnte (kein „Autopilot“). Das Schrumpfungstempo von bis zu 50 Mrd. US-$ pro Monat wird jedoch vorerst fortgesetzt. Seit Oktober 2017, dem Startpunkt der Schrumpfungskur, ist der Bestand an US-Treasuries um rund 10 % (250 Mrd. US-$) und derjenigen an hypothekenbesicherten Anleihen um knapp 8 % (130 Mrd. US-$) gesunken.
Nach wie vor verharrt die Rendite der 10 jährigen Bundesanleihen auf sehr tiefen Niveaus. Sie ging im Wochenverlauf noch weiter auf 0,15 % p.a. zurück.
Europa und Japan begründen eine neue Freihandelszone
Ab heute startet ein neues Zollabkommen zwischen Europa und Japan. Von dieser neuen Freihandelszone profitieren zukünftig über 630 Millionen Menschen in diesen beiden Wirtschaftsräumen. Es handelt sich dabei nun um die größte Freihandelszone der Welt und wird vermutlich Wasser auf die Mühlen des US Präsidenten Donald Trump liefern, der ja mit einigen Ländern in Handelskonflikten ist.
Mit der Einführung des neuen Abkommens entsteht ein gemeinsamer Markt, der den Verbraucherinnen und Verbrauchern und den Unternehmen auf beiden Seiten der Erde große Vorteile bringen wird.
Jean-Claude Juncker bezifferte das Zolleinsparpotential für die EU auf ca. 1 Mrd. € im Jahr.
Kurzüberblick über die wichtigsten Märkte:
Freitag Vorwoche
Veränderungen* Kurs Freitag 15:00 h
DAX: 11.281 – 0,96 % 11.173
Euro Stoxx 50: 3.163 – 0,28 % 3.154
S&P 500: 2.665 + 1,58 % 2.707
Nikkei 225: 20.773 + 0,08 % 20.790
* VERÄNDERUNG ZUM VORWOCHEN FREITAGS SCHLUSSKURS
Rendite 10 jährige Bundesanleihen:
0,15 %
Volatilitätsindex (vix)
Die Volatilität (VIX) bewegte sich Wochenverlauf von 19,5 Punkten am Montag auf 16,37 Punkten am Freitagnachmittag.