In der letzten Woche befanden sich die Börsen in einer nennenswerten Erholung und wir könnten einiges zu dieser Entwicklung schreiben. Aber auf der politischen Bühne zeichnet sich die letzten drei Tage ein Führungswechsel ab, bei dem es sich lohnt genauer hinzuschauen und der mehr bewirken kann als eine Erholungsrally
Am Montag nach der Hessen-Wahl entwickelte sich eine Dynamik, als Angela Merkel erklärte, im Dezember nicht mehr für das Amt des CDU-Vorsitzes zu kandidieren. Zuerst machten die Namen Annegret Kramp-Karrenbauer und Jens Spahn die Runde. Aber schon bald taucht ein neuer/alter Name auf – Friedrich Merz. Das Handelsblatt stellt in der gestrigen Ausgabe die Frage „Erst der Vorsitz – dann das Kanzleramt?“
Es dauerte nicht lange, da wurden in der Presse erste Meinungsbilder dargestellt. Frau Kramp-Karrenbauer, genießt hohes Ansehen im Arbeitnehmerlager der Partei und im christlichen Lager, aber die designierte Nachfolgerin mit Merkels Segen? Jens Spahn, jung dynamisch aber noch zu unerfahren. In einigen Kommentaren wird das Comeback des ehemaligen Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz als von langer Hand geplant dargestellt. Innerhalb weniger Stunden äußern sich die Unzufriedenen in der Partei, die Merz den Rücken stärken. Die CDU die für Recht und Ordnung steht, statt Flüchtlinge mit freundlichen Selfies anzulocken, so das Handelsblatt. Bis 2002 war der Fraktionschef von CDU und CSU die konservative Zukunftshoffnung. Bei einer aktuellen Handelsblatt-Leserumfrage nach dem künftigen Bundeskanzler erhielt Merz 60 %.
Gemäß einem Spiegel-Bericht hat auch Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble die Kandidatur von März vorangetrieben und ihm seit längerer Zeit bestärkt, sich auf die Nachfolge von Angela Merkel vorzubereiten.
Merz hat mit seiner Bewerbung für das Amt des Partievorsitzenden auch klar Stellung bezogen zu möglichen Interessenskonflikten mit seinen Aufsichtsrats- und Beratungs-mandaten.
Auf der Bundespressekonferenz am Mittwoch bezog Merz eindeutig Stellung. Wir dürfen nicht zulassen, dass sich Wählerinnen und Wähler aus Frust über die etablierten Parteien populistischen Bewegungen anschließen, so Merz.
Wir wünschen Ihnen eine angenehme Novemberwoche.
Ernst Rudolf
und das Team der CATUS AG