Dieses Sprichwort aus den USA beschreibt die Situation der vergangenen Woche an den Aktienmärkten und am Ölmarkt sehr treffend. Der DAX handelte im Wochenverlauf in einer Spanne von 9.250 (Mittwochabend) bis 9.837 Punkte (heute Nachmittag). Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte WTI (West Texas Intermediate) schwankte diese Woche zwischen 27,5 und 31,5 Dollar. Und dann kam einmal mehr EZB-Präsident Mario Draghi ins Spiel. Aber der Reihe nach.
Lassen Sie uns mit der aktuellen Situation am Ölmarkt – oder treffender formuliert: den Ölmärkten – beginnen.
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Der Rohölpreis verliert seit Mitte 2014 rund 70 Prozent
Der deutliche Verfall des Ölpreises ist eines der in den vergangenen Wochen an den Kapitalmärkten am häufigsten diskutierten Themen. Sehr auffällig: die zuletzt hohe Korrelation zwischen der Entwicklung des Ölpreises und dem Kursverlauf an den Aktienmärkten. Hohe Tagesverluste beim Ölpreis führten zu Kursrückgängen bei Aktien und umgekehrt. Der nachfolgende Chart zeigt, wie heftig der Ölpreis im Januar nochmals unter die Räder kam und wie schnell er seither nach oben dreht.
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Unser Kollege Hans Heimburger führte in dieser Woche zwei ausführliche Conference Calls mit Christoph Eibel (Gründer des Rohstoffhauses Tiberius) und Fadel Gheit, einem der angesehensten Öl- und Gasaktienanalysten in Amerika. Hier einige Stichpunkte:
• Der Preisverfall ist sehr weit gediehen und zeigt Züge extremer Übertreibung.
• Es gibt im Markt Shortspekulationen auf Rekordhöhe, die irgendwann geschlossen und ein typisches Short-Squeeze auslösen werden.
• Die amerikanische Frackingindustrie steht unter erheblichem Druck. Es wird weiter zu Pleiten kommen.
• Es gibt mehr Angebotsüberhang als Nachfrageschwäche.
Die heutige Erholung des Ölpreises hat (nebst den gestrigen Äußerungen von EZB-Chef Draghi) die Aktienmärkte beflügelt. Die hohe Korrelation zwischen Ölpreis und Aktienmärkten wird sich in naher Zukunft fortsetzen.
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Die EZB stellt die Ausweitung des Quantitative Easing in Aussicht
Die Pressekonferenz nach der gestrigen EZB-Sitzung war wieder einmal hochspannend. Mario Draghi kündigte mit sehr deutlichen Worten die Ausweitung der Geldmenge durch die Zentralbank an. Schon zur nächsten Sitzung im März wird mit konkreten Schritten gerechnet. Bemerkenswert aus unserer Sicht: Mario Draghi sagte wörtlich, es gebe „kein Limit“ für mögliche Maßnahmen der EZB.
In der Fragerunde der Wirtschaftsjournalisten spiegelte sich deutlich die Angst wider, die aktuell an den Märkten und bei den sie begleitenden Kommentatoren umgeht. Das Wort Krise fiel gut ein Dutzend Mal. Mario Draghi hat alle Fragen souverän beantwortet. Er vermittelte gestern den Eindruck eines EZB-Präsidenten, der mit seinen Mitstreitern „die Sache im Griff“ hat. Entsprechend positiv die Reaktion: Bereits im Verlauf der Pressekonferenz stiegen die Aktienkurse spürbar an. Draghi wiederholte auf entsprechende Fragen mehrfach, dass es bei aller kritischer Betrachtung der aktuellen Situation an den Kapitalmärkten keine Vergleiche zu 2008 gebe.
Fazit: Wir sind der festen Überzeugung, dass wir zur Wochenmitte sowohl beim Ölpreis als auch bei den Aktienkursen die Tiefs gesehen haben. In der seit gestern laufenden Erholung sollte das Potential stecken, zumindest einen Teil der seit Jahresbeginn entstandenen Verluste aufzuholen.
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Index | Wochentief | Wochenhoch | Kurs aktuell (18:25 Uhr) |
---|---|---|---|
DAX | 9.250 | 9.837 | 9.784 |
Euro Stoxx 50 | 2.855 | 3.046 | 3.026 |
S&P 500 | 1.812 | 1.905 | 1.897 |
Nikkei 225 | 16.021 | 17.077 | 16.958 |