Zwar werden die Tage schon seit Mitte Juni wieder kürzer, aber nach und nach fällt es richtig auf, zumal dieses Jahr der Herbst mit einiger Hartnäckigkeit schon im September eingekehrt ist. Der neunte Monat des Jahres spielt auch im Geschehen an den Kapitalmärkten dieser Welt eine Rolle, und zwar im Kanon der Börsenweisheiten: „Sell in May and go away. But remember to come back in September.“ Man solle also seine Aktien im Mai verkaufen. Dahinter steckt die über Jahrzehnte gewonnene Erfahrung, dass sich die Kurse in den Sommermonaten wegen eingeschränkten Engagements der Akteure unterdurchschnittlich entwickeln. Und tatsächlich: Wer dem Rat in diesem Jahr folgte, lag, zumindest auf den Deutschen Aktienindex (Dax) bezogen, nicht falsch. Denn der fiel zwischen Mai und Ende August um sechs Prozent auf unter 12.000 Punkte.
Ob und wie sich der Börsenweisheit zweiter Teil dieses Jahr bewahrheitet, werden wir noch erleben. Auf alle Fälle hat die Empfehlung, im September, wenn der Sommer vorüber ist, wieder an die Börse zurückzukehren, weil dann die Kurse steigen, nach genauer Betrachtung etwas von ihrem Nimbus eingebüßt. Denn blickt man auf die Statistik, ist Vorsicht geboten – zurückhaltend ausgedrückt. Weil: Der September ist nicht nur schlechter als sein Ruf, sondern der schlechteste Monat des Jahres überhaupt: Von 1967 bis 2016 verlor der Dax in diesem Monat durchschnittlich jährlich 1,7 Prozent. Der zweitschlechteste Monat ist übrigens der August mit einem Minus von 0,7 Prozent. Woran liegt das? Offenbar kommen die Investoren mit einem skeptischeren Blick auf die Gewinnerwartungen der Unternehmen aus dem Urlaub zurück. Zudem verhageln Schocks wie der 11. September 2001 und die Lehman-Pleite 2008 die September-Statistik.
[gdlr_space height=”40px”]
Sicherheitsorientiertes Investieren
Orientiert an der Dax-Statistik müsste die Börsenweisheit deshalb „… But remember to come back in October.” heißen. Schließlich gehören die drei letzten Monate des Jahres mit einem jeweiligen Plus von 1,5 bis 1,9 Prozent langfristig zu den besten Monaten des Jahres. Wenn alle wissen, wie viel Geld sie bis zum Jahresende auf der hohen Kante haben, sind viele bereit, mit einigem davon an die Börse zu gehen. Das ist umso sicherer und lohnender, als festverzinste Wertpapiere auf absehbare Zeit keine Renditen abwerfen und im für Aktien positiven Umfeld die Indizes zum Jahresende durchaus Höchststände erreichen können. Noch besser beraten, und darin sind sich alle Experten einig, sind Anleger, die auf saisonale Aspekte keine Rücksicht nehmen und langfristig investieren – in Aktien, aber auch in weitere Substanzwerte wie Immobilien sowie Edelmetalle und Rohstoffe.
In der Zusammensetzung unserer Vermögensverwaltungsdepots ViaCalma und ViaVerde folgen wir exakt dieser Strategie: Wir lassen uns nicht von kurzfristigen Ereignissen oder Spekulationen leiten, sondern betreuen die Anlagen unserer Mandanten im Sinne eines Langstreckenlaufs, der bedarfsorientierte Zwischensprints nicht ausschließt. Unser sicherheitsorientiertes Investieren ist darauf ausgerichtet, in allen Phasen des Geschehens an den Kapitalmärkten ein optimales Ergebnis zu erzielen. Alles eine Frage der richtigen Vorbereitung. In den vergangenen Wochen haben wir beispielsweise die Cash-Positionen erhöht, je nach Art des Depots bis auf ein Drittel des Gesamtvolumens. Nach über sieben Jahren ununterbrochenen Anstiegs der Börsen kann es jederzeit zu einem Kurzschluss im System kommen. „Wir haben gar nicht die notwendigen Instrumente, um alle Instabilitäten zu überwachen, zu regulieren und zu managen.“, stellt Daniel McFadden, Nobelpreisträger des Jahres 2000, fest.
[gdlr_space height=”40px”]
Gute Ergebnisse
Kurzschluss heißt, es wird an einigen bis vielen Stellen zu Einbrüchen kommen – vorübergehend. Die Geschichte der Börsen zeigt, dass alle großen Einbrüche der vergangenen 20 Jahre viel mehr als ausgeglichen wurden. Sie kommen, aber sie gehen auch wieder, wie ein reinigendes Gewitter. Wichtig ist, dass man vorbereitet ist, damit nicht alles wegschwimmt, was man hat. Im Juli und August beispielsweise gingen die Börsen aufgrund der Ereignisse um Nordkorea und wegen des starken Euros erheblich in die Knie. Wir haben diese Phase in den ViaCalma-Depots gut überstanden, weil im Gegensatz dazu der Kurswert der Goldpositionen gestiegen ist. In den ViaVerde-Depots sorgten unsere weltweiten Investitionen in Zukunftstechnologien wie Solartechnik, Stromspeichertechnologien und Elektromobilität für einen Ausgleich.
Zum Erzielen guter Ergebnisse ist das Einhalten der bewährten Kaufmannsregel „preiswert einkaufen, preisoptimiert verkaufen“ wichtig. Wer preiswert kauft, bekommt für seine Investition mehr Wertpapieranteile. Dieses Prinzip nutzen wir mittlerweile nicht nur in der Sparplan-, sondern erst recht in der Fondsvermögensverwaltung. Wir bauen in ViaCalma und ViaVerde den Cash-Anteil durch Gewinnmitnahmen auf und sind danach in der Lage, das Geld wieder in wertvolle Substanzwerte zu investieren, die sich nach einer Abwärtsentwicklung oder einem Crash kurz vor der Erholung befinden. Das heißt, wir kaufen am Tiefpunkt günstig und erzielen so für unsere Mandanten eine gute Rendite. Unser Wissen und unsere Erfahrung helfen uns, die Lage zu beurteilen und die richtigen Entscheidungen zu fällen, Geduld und Ausdauer sind die Grundlagen unseres Langstreckenlaufs professionelle Vermögensverwaltung.
Ernst Rudolf
Vorstand CATUS AG