Der Leitzins ist der Zinssatz, zu dem sich Banken bei der Zentralbank, hier in Europa also der europäischen Zentralbank, Geld leihen können. Liegt der Leitzinssatz zum Beispiel bei 4 Prozent bedeutet das, dass sich eine Bank, wenn sie sich Geld von der Zentralbank leiht, 4 Prozent Zinsen an sie zahlen muss. Wenn die Leitzinsen steigen, steigt gleichzeitig auch der Schuldzinssatz, den Sie als Kreditnehmer:in in Kauf nehmen müssen, wenn Sie sich Geld bei einer Bank leihen möchten. Beispielsweise für einen Immobilienkauf oder eine Investition in eine Firma. Hohe Leitzinsen haben also zur Folge, dass Kredite auch für Privatleute teurer werden oder teurer sind. Wenn Leitzinsen gesenkt werden, bedeutet das in der Regel, dass auch für Privatleute die Kreditaufnahme günstiger wird. Steigende Leitzinsen hingegen wirken sich sehr stark auf die Wirtschaft aus. So werden dann zum Beispiel Immobilienkredite teurer. Das hat natürlich Auswirkungen auf den Häusermarkt, da immer weniger Menschen in der Lage sind, die heutigen Hauspreise zu bezahlen, weil die Kreditkosten für sie zu hoch sind. Ein Einbruch des Immobilienmarktes ist dann in der Regel die Folge. So gibt es auch aktuell mehr Verkäufer:innen von Häusern, als Käufer:innen. Das bewirkt, dass die Kaufpreise für Immobilien fallen und auch weiter fallen werden.